2. Brief an die Liebe meines Lebens

Liebe meines Lebens,

Loslassen. Eine Sache, die viele nur schwer können. Wir alle leben in unseren Blasen, die unsere Sicht verschleiern. Es ist die Angst, die uns einsperrt. Die Angst vor dem Schmerz. Sie hält uns gefangen. Dabei müssen wir einfach nur die Nadel finden und die Blase zum Platzen bringen. Dann würden wir die wahre Welt sehen und erkennen, dass wir uns nie vor irgendetwas fürchten mussten. Wir würden endlich alle Möglichkeiten erkennen, die uns offenstehen. Wir müssten uns bloß für eine entscheiden.

Unser größtes Hindernis ist die Angst selbst und nicht der Schmerz. Überwinden wir sie einmal und scheitern dann, so haben wir wenigstens die Gewissheit es versucht zu haben. Würden wir diese Gewissheit nicht haben, blieb am Ende nur die Reue.

Geh raus und leb! Es ist die einzige Gewissheit die das Leben dir geben kann. Leben heißt Ängste überwinden und loszulassen. Danach erkennen wir die Möglichkeiten, die uns das Leben eröffnet.

Lass uns zusammen unsere größten Ängste überwinden, um die zahlreichen Möglichkeiten leben zu können, die uns wirklich glücklich machen. Wir brauchen keine Sicherheit, denn Sicherheit ist nichts anderes als eine weitere Angst vor dem Leben. Im Leben gibt es nie Sicherheit. Wir können uns verstecken, uns in einer getäuschten Sicherheit wiegen oder endlich erkennen, dass das Leben immer ein Risiko ist. Erst das macht uns lebendig. Wenn wir nur ein einziges Mal leben, dann sollte es ein richtiges Leben sein.

Wir brauchen weniger Mut, als den Willen. Der Wille hält uns am Leben. Wenn wir gewillt sind zu leben, können wir alles sein, was wir wollen. Der erste Schritt ist der Schwierigste, aber auch der Wichtigste. Danach sieht man die Richtung schon viel klarer.

Vielleicht führt mich mein erster Schritt in deine Richtung….

In Liebe

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1. Brief an die Liebe meines Lebens

Liebe meines Lebens,

ich habe beschlossen dir von nun an regelmäßig zu schreiben. Ich weiß, wir kennen uns gerade nicht. Wenn doch, dann bist du gerade kein aktiver Bestandteil meines Lebens. Aber ich möchte dir meine Welt zeigen.

Gerade treffe ich wieder Leute aus meiner Schulzeit an. Diese liegt nun schon einige Jahre zurück. Vor vier Jahren habe ich meinen Abschluss gemacht. Ich erinnere mich noch daran. Es war ein Gefühl, als würden sich alle Türen öffnen. Irgendwie hatte ich erwartet, es würde sich einige Jahre später nicht mehr so anfühlen. Als würde ich mehr im Leben stehen. Stattdessen fühle ich mich immer noch wankelmütig, als könne ich jeden Tag die Richtung wechseln. Vor etwas mehr als ein Jahr, fühlte es sich noch anders an. Es war, als sei mein Lebensweg bereits in Stein gemeißelt. Als hätte ich keinerlei Handlungsspielraum. Ich hatte einen Freund und es schien mir, als würde ich den Rest meines Lebens mit ihm verbringen. Und da war das Dilemma: ich hatte das Gefühl, dass die Zeit meines Lebens bereits vorbei war und ich nur noch auf das Ende warte, welches einen früher oder später ereilte. Dabei hatte mein Leben meiner Alterszahl nach noch gar nicht richtig angefangen.

Erst als Schluss zwischen uns war, spürte ich es wieder. Als hätte mir jemand neues Leben eingehaucht. Der unaufhaltsame Transformationsprozess. Knapp ein Jahr später durchlebe ich ihn immer noch.

Ich habe drei Jahre in einem Stillstand verbracht und habe die Zeit genossen. Nachdem Schluss war, ist meine persönliche Entwicklung weitergegangen. Dazwischen hatte drei Jahre jemand den Pauseknopf gedrückt. Es war eine wundervolle Pause. Doch bin ich froh, nicht mein ganzes Leben in diesem Zustand verbracht zu haben.

Ich schaue auf mein letztes Jahr zurück, all die Dinge, die ich erlebt habe. Es war ein ganz besonderes Jahr in meinem Leben, auch wenn äußerlich nicht viel passiert ist. Mein innerer Prozess hingegen ist gewaltig und er geht unaufhörlich weiter.

Wenn ich den Menschen aus meiner Schulzeit begegne, sehe ich die Menschen in ihnen, die sie zu unserer gemeinsamen Schulzeit waren. Vermutlich sehen sie den gleichen Menschen in mir. Oberflächlich gesehen stimmt diese Annahme. Gräbt man auch nur eine Schicht tiefer erkennt man die Vielschichtigkeit und Variation, die sich mit den Jahren angesammelt hat. Ein Kern aus Erfahrungen, der uns zu einem weiseren, anderen Wesen gemacht hat. Wir sind nie der Mensch aus unserer Vergangenheit.

Lern mich in meiner Tiefe kennen und du wirst mein Inneres erkennen. Nicht mein Inneres aus meiner Vergangenheit. Sondern der einmalige Glanz der Gegenwart. Ein Geist wie ein leuchtender Stern, der mir den Weg weist.

In Liebe

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