6. Brief an die Liebe meines Lebens

Liebe meines Lebens,

ich habe das Gefühl dir zu sehr hinterherzujagen. Du erscheinst mir wie ein dahinflatternder Schmetterling, den ich einfach nicht einfangen kann. Am Ende stehe ich bei jedem Versuch mit leeren Händen da. Vielleicht sollte ich, statt dir nachzujagen, mich einfach hinsetzen und abwarten. Vielleicht kommst du dann von alleine auf mich zugeflogen. Vielleicht setzt du dich dann auf meine äußere Handfläche, wenn ich sie dir vorsichtig entgegenhalte. Und ganz vielleicht betrachte ich am Ende die Art von Schönheit, der ich immer hinterherjagt bin.

Ich habe mich schon immer zu oft an verlorene Hoffnung geklammert. Habe mich in Dingen, Menschen verloren, statt einfach meinen eigenen Weg zu gehen. Immer wenn ich nach Liebe gesucht habe, kam ich ein Stückchen mehr von meinem Weg ab. Wenn du mir jetzt über den Weg laufen würdest, dann kann ich dir nicht sagen, ob ich dich erkennen würde. Man sagt manche Leute werden von der Liebe blind, doch ich habe das Gefühl blind vor der Liebe zu sein. Ich traue meinen Gefühlen nicht. Aus Angst eine falsche Entscheidung zu treffen, treffe ich lieber gar keine Entscheidung.

Ich weiß, ich kann dich nicht suchen. Ich weiß aber, dass du mich finden kannst. Also werde ich mich einfach hinsetzen und warten. Es wird kein quälendes, sehnsuchtsvolles Warten sein, sondern ein Warten bei dem ich die Augen schließe, die warmen Sonnenstrahlen genieße, den Duft einer frischen Blumenwiese einatme und wer weiß, vielleicht lässt sich schneller als ich dachte ein Schmetterling vor mir nieder.

In Liebe

© thewomanandonly

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